Mittwoch, 10. November 2004, 21:00 Uhr
Neue Musik Aus Bolivien
Christoph Jäggin, Gitarre, Susanne Huber, Flöten.
In langjähriger Zusammenarbeit hat die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia musikalische Brücken zu Bolivien entstehen lassen. Bereits im Sommer zeigte The Dorian Consort überraschende Trouvaillen, komponiert von europäischen Missionaren in der Barockzeit.
Zum Abschluss des Bolivien-Projektes der Pro Helvetia kommen neu entdeckte Barock-Werke für Gitarre und Flöte zum Zug. Sie werden in Kontrast zu zeitgenössischen Kompositionen aus Bolivien gesetzt, die insbesondere beim Komponisten Cergio Prudencio auch einen starken Bezug zur Musik der indigenen Kulturen von Bolivien aufweisen. Prudencio wird zu Beginn über seine Kompositionen wie auch über seine Arbeit mit den Indigenas und deren Musik sprechen.
Die Flötistin Susanne Huber studierte bei André Jaunet und u.a. Aurèle Nicolet, und unterrichtete an der Musikakademie Basel. Konzerte u.a. mit dem Ensemble Neue Horizonte Bern in Europa, USA, Russland und Lateinamerika.
Der Gitarrist Christoph Jäggin studierte in Winterthur und Wien, insbesondere beim Gitarristen Karl Scheit und dem Pädagogen Hermann Siegenthaler. Er lehrt an der Hochschule für Musik und Theater Zürich. Er konzertiert und unterrichtet in vielen Ländern Europas, in Russland, dem Nahen und Fernen Osten sowie in Mittel- und Südamerika und ist Mitglied des Kammerensembles TaG Winterthur.
Als Duo konzertieren bereits seit 20 Jahren gemeinsam, und waren auf Rundfunkaufnahmen und CDs im In- und Ausland zu hören. Sie regten u.a. KomponistInnen wie Frangiz Ali-zade, Eric Gaudibert, Klaus Huber, Faradsch Karajev, Evgeny Shcherbakov, Fritz Voegelin und Christian Wolff zur Schaffung neuer Werke für ihre reizvolle und intime Kammermusikbesetzung an.
Während fünf Jahren bereiste das Duo, unterrichtend und konzertierend, verschiedenste Städte Boliviens und vertiefte sich in das vielfältige und reiche Schaffen zeitgenössischer Künstler dieses Kulturraumes.
Das Konzertprogramm zeigt ausschliesslich Werke, die aus Begegnungen mit Komponisten oder Archivrecherchen resultieren. Es ist in Vielfalt und Reichtum ein sprechendes Zeugnis für eine bei uns wenig bekannte, vitale Musikkultur, die individuell verschiedenste Einflüsse, indigene ebenso wie jene der Neuen Musik, überzeugend zu einer faszinierenden und einzigartigen Musiksprache zu vereinen weiss.