Samstag, 29. November 2008, 14:28 Uhr

‹Millefeuilles›. Les mots sont allés

vokale Kammermusik: Franziska Welti, Sopran; Martin Truniger, Klarinette; Emanuel Rütsche, Violoncello; Florian Läuchli, Klavier.

Vier MusikerInnen und das Thema Sprache im weitesten Sinn als Kommunikationsmöglichkeit, aber auch der Verlust von Sprache: Les mots sont allés.
Oder gar die Auflösung der Sprache in «Aphasis» der Zürcher Komponistin Katharina Rosenberger (*1971).
Neben Zeitgenössischem (Uraufführung von Daniel Hess *1965, sechs Lieder nach Texten von Franz Hohler und Hugo Bollschweiler: «Strophen» 2007/08, Christoph Neidhöfer)
stehen Kompositionen wie «Blah blah blah» von George Gershwin (die Gershwin-Arrangements von Hans Hoerni zeigen, dass auch Pianisten und Cellisten singen können…)
oder «A Madel, ja a Madel» von Ludwig van Beethoven, so wie Brahms und Berio.

Das engagierte Winterthurer Ensemble Millefeuillesbesteht aus: Florian Läuchli, Klavier,
Emmanuel Rütsche, Violoncello, Martin Truninger, Klarinette, und Franziska Welti Sopran.

Millefeuilles Les mots sont allés

George Gershwin (1898-1937): Blah blah blah (Arr. Hans Hoerni)

Christoph Neidhöfer (*1967): Vier Lieder auf Texte von Robert Walser (1995) für Sopran und Violoncello

Ludwig van Beethoven (1770-1827): Ausschnitt (Fenster) aus A Madel, ja a Madel WoO 158.1, Nr. 6 (1815-18) für Stimme, Klarinette, Violoncello und Klavier

Daniel Hess (*1965): Sechs Lieder nach Texten von Franz Hohler und Hugo Bollschweiler, für Sopran, Klarinette, Violoncello und Klavier (2007/08) Uraufführung
– konversation am rande (Bollschweiler)
– Der Unnütze (Hohler)
– biographie I (Bollschweiler)
– schnäll (Hohler)
– biographie II (Bollschweiler)
– Turicum (Hohler)

Johannes Brahms (1833-1897): Intermezzo op. 116, Nr. 5 (1892)

Luciano Berio (1925-2003): Les mots sont allés (1979) recitativo pour violoncelle seul

Katharina Rosenberger (*1971): aphasis (2002/2008) für Sopran, Bassklarinette und Violoncello
Die Zürcher Komponistin Katharina Rosenberger (*1971), die seit 2001 in New York lebt,
hat in Zusammenarbeit mit Millefeuilles eine Neufassung ihres Werkes aphasis geschrieben,
das sich mit der Thematik der Auflösung der Sprache auseinandersetzt.

Ludwig van Beethoven (1770-1827): Variationen über A Madel, ja a Madel op. 107, Nr. 5 für Klavier und Klarinette

George Gershwin (1898-1937): Lets call the whole thing off (Arr. Hans Hoerni)

Franziska Welti, Sopran
Die Sopranistin Franziska Welti studierte Gesang und Querflöte in Winterthur, weitere Studien führten sie nach London, zu Laura Sarti und ans Mayer-Lismann Opera Centre. Sie tritt als Lied-, Opern- und Oratoriensängerin mit einem Repertoire auf, das sich vom Barock bis zur Musik des 21. Jahrhunderts erstreckt. 1997 Gründung des Ensembles für alte und neue Musik, INSIEME. Sommer 2000 Südamerika-Tourneen mit dem Ensemble TURICUM. Mitwirkung bei diversen Uraufführungen, zum Beispiel von Annette Schlünz im Rahmen des europ. Musikmonats in Basel (Juni 2001), bei den Opern Idiot von Johannes Harneit (Mai 2001), Schwarzerde von Klaus Huber (November 2001) am Theater Basel und im März 2005 bei der UA von Regina Irmans Oper Poem ohne Held im Volkshaus Zürich.
August 2001 Auftritt als Bastienne am 10jährigen Jubiläum der Kyburgiade und im Herbst 2002 in der Rolle der Polly Peachum in der Dreigroschenoper am Stadttheater Winterthur.
Regelmässige Zusammenarbeit mit verschiedenen Ensembles für neue Musik wie Ensemble TaG Winterthur oder Ensemble für neue Musik Zürich.
Franziska Welti unterrichtet eine Gesangsklasse an Musikschule und Konservatorium Winterthur und leitet die Singfrauen Winterthur und das Vokalensemble vox feminae. Sie ist Preisträgerin der Dienemann-Stiftung Luzern sowie des Förderpreises des Kanton Aargau. 2003 wurde sie als erste Frau mit dem Kulturpreis der Kulturstiftung Winterthur ausgezeichnet. Diverse Radio- und CD-Aufnahmen dokumentieren ihr vielseitiges Schaffen.

Martin Truninger, Klarinette
Ohne die Gegenwart gibt es keine Vergangenheit, darum ist es für mich unmöglich, mich nicht mit der Musik meiner Zeit zu beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit lebenden KomponistInnen mag ich.
Der Weg vom Fremden zum Vertrauten ist spannend. Die Verantwortung, welche uns InterpretInnen gegeben wird, fordert mich heraus. Ich liebe das Ausprobieren und Experimentieren. Neues hat etwas Unbegrenztes. Und immer ist es der einzelne Ton mit seinen Klangschattierungen, welcher mich fasziniert.
Den eigenen Ton suchen.
Ich habe mich immer schon für das Unzugängliche, Sperrige interessiert. Neben meiner Arbeit als Lehrer an Musikschule und Konservatorium Winterthur, spiele ich als Orchestermusiker in der basel sinfonietta und im Ensemble TaG/ Neue Musik Winterthur.

Emanuel Rütsche, Violoncello
Emanuel Rütsche ist in St. Gallen geboren und aufgewachsen. Nach der Matura studierte er Cello in der Klasse von Claude Starck an der Musikhochschule Zürich. Anschliessend bildete er sich cellistisch und pädagogisch bei Xavier Gagnepain in Paris weiter.
Emanuel Rütsche unterrichtet Cello am Konservatorium Winterthur sowie an der Alten und Neuen Kantonsschule Aarau und betreut die Fachdidaktikklasse Cello an der Musikhochschule Zürich Winterthur. Zudem leitet er im Rahmen der Kurswochen Arosa den Interpretationskurs Cello. Er widmet sich intensiv der Kammermusik und spielt in verschiedenen Ensembles und Orchestern. Er ist u.a. Mitglied des Ensembles Theater am Gleis Winterthur und der Kammerphilharmonie Winterthur.

Florian Läuchli, Klavier
Der Pianist Florian Läuchli wurde 1971 in Winterthur geboren. Bis zum Lehrdiplom studierte er bei Christoph Lieske in seiner Heimatstadt. Das Konzertexamen erlangte er an der Musikhochschule Stuttgart bei Friedemann Rieger.
Seit 1997 unterrichtet er an der Musikschule und am Konservatorium Winterthur.
Daneben wirkt er freischaffend als Solist, Begleiter und Kammermusiker.

Hans Hoerni, Arrangements
Schon 2006 hat Hans Hoerni 2006 witzige und wunderbare Arrangements für Millefeuilles geschrieben (Satie, Stravinsky und Poulenc).
Das Ensemble freut sich auf die Aufführung seiner drei Arrangements von Werken von Gershwin und Porter (auch Pianisten und Cellisten können singen…!)
Hans Hoerni liess sich zuerst zum Primarlehrer ausbilden und studierte anschliessend Cello und Theorie in Zürich. Er unterrichtete viele Jahre Cello und beschäftigte sich zeitweise mit Chor- und Orchesterleitung. Sein heutiger Hauptberuf ist Theorielehrer an der Musikhochschule Winterthur Zürich. Seit einiger Zeit schreibt er Musik für Theater und Kabarett sowie Arrangements im Bereich Salonmusik und leichter Klassik.