Sonntag, 03. Dezember 2006, 11:33 Uhr

Lucas Niggli ZOOM meets ARTE Quartett

crash cruise

Lucas Niggli ist einer der international führenden Schweizer Jazz-Musiker, der sein Publikum immer wieder mit überraschenden Formationen, musikalischen
Ideen und mit seiner ungekünstelten Spielfreude und Spontaneität zu begeistern vermag.
Crash Cruise ist sein neuestes Projekt, eine Art Suite von Eigenkompositionen, die Ende August im Rahmen des (für dieses Konzert ausverkauften) Theaterspektakels Zürich uraufgeführt wurde. Jenseits von akademischen (Jazz- oder Klassik-) Traditionen verbinden sich hier Kammermusikalisches mit spontanen Improvisationen. Eigentlich ein musikalisches Hochrisiko-Geschäft, gelingt ihm und seiner Formation diese Gratwanderung überzeugend. Niggli spielt dabei virtuos mit der Fülle an eigenständigen Ideen und dem vorhandenen vielfältigen Klangfarben-Arsenal seiner Mit-Musiker: Schlagzeug, E-Gitarre, Posaune, (ZOOM) und der komplette Saxofon-Stimmsatz des international erfolgeichen ARTE Saxofon Quartettes. Das gesamte Ensemble zeichnet Inspiration und ein gewisses feu sacré aus, das in diesem (bis auf die Gitarre) unverstärkten Rahmen und der hervorragenden Akustik des Saales besonders zum Tragen kommen kann.

Die Musiker, ZOOM: Lucas Niggli Schlagzeug, Komposition, Nils Wogram Posaune, Philipp Schaufelberger Gitarre
ARTE Saxofon Quartett: Beat Hofstetter Sopransaxofon, Sascha Armbruster Altsaxofon, Andrea Formenti Tenorsaxofon, Beat Kappeler Baritonsaxofon

Zoom Trio:
Lucas Niggli, Schlagzeug, Komposition
Nils Wogram, Posaune
Philipp Schaufelberger, Gitarre

Arte Quartett:
Beat Hofstetter, Saxophone
Sascha Armbruster,Saxophone
Andrea Formenti, Saxophone
Beat Kappeler, Saxophone

Nigglis Kompositionen ganz eigener Machart sind den «Interpreten» auf den Leib geschrieben. Sie erlauben ihnen als Improvisatoren viele Freiheiten. Festgelegtes wird von unerwarteten Interventionen überrumpelt, dynamisiert, Formen aufgebrochen und auf Risiko gespielt. Es findet sich Heftigkeit neben Elegie oder Hymnischem, Dichte gepaart mit Ruhe, Wesentlichkeit entleert sich im Überschwang, Komplexität kombiniert sich mit intensivem Interplay.

ZOOM steht für die Verschmelzung von komponierten Strukturen, genau festgelegten Formabläufen und Improvisationen, sowohl in einem Idiom, wie ausserhalb angestammter Idiome.
Eine Gruppe von «Handwerkern» – Instrumente werden mit sehr erweiterten, zuweilen sehr virtuosen Spielweisen behandelt, Klangreichtum ohne elektronische Hilfsmittel.

Diese Charakterisierungen treffen ziemlich genau auch auf das in Basel ansässige international tätige und bekannte Saxophon-Quartett ARTE zu. Eine Kollaboration dieser beiden «Workingbands» liegt also auf der Hand, und der Schweizer Schlagzeuger, Improvisator und Komponist Lucas Niggli erarbeitet für dieses Joint-Venture ein abendfüllendes Programm.

ZOOM
http://lucasniggli.ch
Das Trio ZOOM arbeitet konsequent an der Verschmelzung von komponierten Strukturen, genau festgelegten Formabläufen und Improvisationen, sowohl idiomatischer wie auch non-idiomatischer Art. ZOOM ist eine Gruppe von «Handwerkern» – Instrumente werden mit sehr erweiterten, zuweilen sehr virtuosen Spielweisen behandelt, es entsteht ein Klangreichtum ohne elektronische Hilfsmittel.
Dieses Trio gilt in der Fachwelt als eine der aktuellsten und aufregendsten Bands im Neuen Jazz. Es hat auf vielen grossen Festivals gespielt und da und dort für Furore gesorgt (Saalfelden, Moers, Willisau, Mulhouse, Zürich, Salzburg, Le Mans, Vancouver uva,).
Mit ZOOM kann Lucas Niggli seine zahlreichen Vorlieben für Jazz (den Drive und die idiomatisch-improvisatorischen Freiheiten) sowie der zeitgenössischen Musik (Klangkultur und nicht-idiomatische Improvisation) vereinen. Eine kleine wendige Besetzung die hochkonzentriert durch die Höhen und Abgründe der heutigen Musik rast, hier eine Verbeugung vor der Tradition dort ein Sprung ins Ungewisse, mit dem Schalk im Nacken, der garantiert, dass die Ernsthaftigkeit nie ins Weihevolle kippt.
ZOOM hat mittlerweile 4 CDs veröffentlicht. Alle auf dem CH-Label Intakt Records, und zwei davon auch in erweiterten Formationen u.a. mit dem «ensemble für neue musik» Zürich.

Presse:
«Der Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli bekam für sein Trio ZOOM den grössten Applaus. Die erstklassigen Musiker haben Spass an stilistischer Vielfalt, die auch vor zupackenden Rocknummern nicht Halt macht. Streng Notiertes und ausgelassene Spielfreude auf hohem Niveau halten sich die Waage und führten am Ende zu einem der spannendste Konzerte dieser Konzertreihe.» (Jazzthetik)

«Eineinhalb Stunden atemberaubender Klänge zwischen notierter und freier Musik, Jazzassoziationen wie abenteuerliche Gänge in die Welt der Neuen Musik waren zu erleben. Keine noch so komplizierte Taktart war Niggli zu schwierig, voller überschäumender Kraft und Spielfreude inszenierte er ein ständig swingendes Rhythmusspektakel. Mit seinem grossen Schlagzeugarsenal setzte er den Rahmen für eines der herausragenden Projekte der europäischen aktuellen Musik.» (Kölner Stadtanzeiger)

Diskographie:
SPAWN OF SPEED, intakt Records, CD 067, 2001.
ROUGH RIDE, intakt records, CD 082, 2003.
BIG BALL, intakt Records, CD 083, 2003
SWEAT, intakt Records, CD 093, 2004

ARTE QUARTETT
http://arte-quartett.com
1993 schlossen sich die vier Saxophonisten Beat Hofstetter, Sascha Armbruster, Andrea Formenti und Beat Kappeler zum ARTE Quartett zusammen. Sie engagieren sich in der Neuen Musik sowie deren Grenzbereichen und spielen hauptsächlich für das Quartett komponierte und arrangierte Musik. Die vier Saxophonisten arbeiten eng mit Komponisten zusammen und sind oftmals am Entstehungsprozess von Kompositionen beteiligt. Dadurch entstanden in den letzten Jahren u.a. Projekte mit Urs Leimgruber, Hans Feigenwinter, Terry Riley, Tim Berne, Fred Frith, Nick Didkovsky, Michael Riessler, David Torn und Pierre Favre. Das ARTE Quartett spielte in verschiedenen Konzertreihen und an Festivals im In- und Ausland und realisierte mehrere Radio und CD-Aufnahmen.

Presse:
«At the Queen Elizabeth Hall, the non-improvising, all-sax Arte Quartett first played some of Berne’s music straight; it was played with spirited precision by the Arte Quartett.» (The Guardian)

«Das ARTE Quartett überzeugt als Formation mit einem geschlossenen Klangbild und auffallendem interpretatorischem Konsens, welcher trotzdem der Individualität der einzelnen Musiker genügend Raum lässt.» (Basellandschaftliche Zeitung)

«Driven superbly by Beat Kappeler on Baritone Sax, this performance allows the quartet to shine in all their energetic glory.» (BBC, Oxford Music)

«Ein Hagelsturm kurz gestossener Töne überfällt in wildem Presto die Ohren und macht ihnen klar: Diese Musik begnügt sich nicht damit, unterhaltsam zu sein. Sie will aufrütteln und das gelingt ihr effektvoll. Langer Beifall für perfektes und hochmusikalisches Spiel.» (Badische Zeitung)

Diskographie:
XYLEM, stv/asm, 1999, mit Urs Leimgruber
GANG, altrisuoni, 2000, mit Hans Feigenwinter und Wolfgang Zwiauer
THE SEVENS, New World Records, 2002, mit Tim Berne, M. Ducret, D. Torn
E_A.SONATA.02, for4ears, 2003. mit Urs Leimgruber und Günter Müller
SAXOPHONES, Intakt Records, 2004, mit Pierre Favre und Michel Godard
PORTRAIT ARTE QUARTETT, MGB, 2005, Schweizer Saxophonquartette
ASSASSIN REVERIE, New World Records, Herbst 2005, mit Terry Riley