Sonntag, 05. Februar 2006, 18:15 Uhr

Irene Schweizer, piano. Omri Ziegele, alto sax, voice

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Jazz beinhaltet Swing und Freiheit, Tradition, Improvisation und Revolution. Der Jazz der jüngeren Vergangenheit zeigt aber zunehmend auch Neigungen zum Akademischen und Epigonentum. Ein hochwirksames Therapeutikum gegen solche Tendenzen sind Ziegele und Schweizer: Selten hört man solch ungemeinen Spielwitz, und eine Dichte an spontan zündenden Ideen. Umwerfend! Und live sind sie noch viel besser als auf einem Tonträger. Auf einer CD ist schlicht nicht annähernd genug Platz, die überquellende Musikalität der beiden zu fassen.

Über Irene Schweizer gibt es nicht mehr viele Worte zu verlieren: Sie ist wohl weltweit die bekannteste Persönlichkeit des Schweizer Jazz. Ihr Spiel zeichnet eine völlig eigenständige, perkussive Klanglichkeit aus und der direkte rote Faden zu den Traditionen des Jazz, samt des Blues: Was, wie, wo auch immer – es swingt.
Omri Ziegele wurde mit seiner Grosstruppe Billiger Bauer bekannt, aber auch mit dem wilden Trio Noisy Minority. Er ist eine absolut herausragende Stimme in der Bläser-Szene. Beide Musiker-innen haben sich wenig um Vorgaben, Schulen und wie mans machen soll gekümmert. Sie sind beide äusserst konseqeuent ihren eigenen Ohren gefolgt. Der Jazz als direkte Urquelle ihres Spiels ist stets präsent. Im Duo verneigen sie sich vor Grössen, die sie einst laufen lehrten: Thelonious Monk, Ornette Coleman, Don Cherry, Dudu Pukwana und wie sie alle heissen, haben Stücke von oft einfacher Schönheit geschrieben. Schweizer und Ziegele so, wie man sie sonst kaum kennt: Kammermusikalisch, melodieverliebt und traditionsbewusst.