Samstag, 20. Juni 2009, 20:10 Uhr
‹Felix Mendelssohn – Ein Leben zwischen Einsamkeit und Glück›
Ilios-Quartett, Asako Motojima, Sopran
Aribert Reimanns Mendelssohn-Adaption oder soll es Tod bedeuten legt dunkle Ausdrucksschichten bloss, die ansonsten kaum mit dem immer in klassizistischer Leichtigkeit gesehenen Felix Mendelssohn verbunden werden. Acht Lieder und ein Fragment Mendelssohns, sämtliche nach Texten von Heinrich Heine, ordnet Reimann in eine inhaltlich-psychologische Form, das Urthema der grossen Liederzyklen Schuberts, den unverstehbaren Verlust der Liebe und den Weg in die Einsamkeit aufnehmend.
Das Streichquartett op.44 Nr.2 von Felix Mendelssohn entstand auf der Hochzeitsreise, die der Komponist mit seiner jungen Frau Cécile Jeanrenaud unternahm. Darin spiegelt sich das junge Glück des Komponisten auch er selber gab diesem Werk gegenüber seinen Schwesterwerken Nr. 1 und 3 den Vorzug: es ist feuriger und für die Spieler dankbarer als die anderen
Asako Motojima gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe.
Die MusikerInnen des Ilios Quartettes sind alle Mitglieder des Tonhalle-Orchester Zürich. Seit der Gründung 1997 sind sie erfolgreich im In- und Ausland (u. a. Japantournée 2006) tätig.
Bereits 2003 konzertierte das Ilios Quartett im Konzert-Zyklus des Kulturvereins Schloss Wartegg.
Felix Mendelssohn/Aribert Reimann: oder soll es Tod bedeuten?
(1809 1847) (*1936) für Sopran und Streichquartett
Nach Gedichten von Heinrich Heine
1) Leise zieht durch mein Gemüt
2) Intermezzo
3) Der Herbstwind rüttelt die Bäume
4) Intermezzo II
5) Über die Berge scheint schon die Sonne
6) Intermezzo III
7) Auf Flügeln des Gesanges
8) Intermezzo IV
9) Was will die einsame Träne(Strophe 1+2)
10) In dem Mondenschein im Walde
11) Was will die einsame Träne (Strophe 3)
12) Intermezzo V
13) Allnächtlich im Traume
14) Mein Liebchen, wir sassen zusammen
15) Intermezzo VI
16) Warum sind denn die Rosen so blass?
Felix Mendelssohn: Streichquartett op. 44 Nr.2 in E-Moll
(1809 1847) (1827)
Allegro assai appassionato
Scherzo: Allegro di molto
Andante
Presto agitato
Ausführende:
Asako Motojima, Sopran
Ilios Quartett
Andrzej Kilian, Violine
Seiko Morishita, Violine
Richard Kessler, Viola
Anita Federli-Rutz, Violoncello
Asako Motojima
Die Sopranistin Asako Motojima studierte Gesang bei Kyoko Ito in Tokio, Lied und Oratorium an der Musikhochschule in Wien bei Norman Shetler (Diplom) und in der Konzertklasse fuer Gesang an der Basler Musikhochschule bei Kurt Widmer (Solistendiplom).
Sie ist Preistraegerin zahlreicher Wettbewerbe, konzertiert mit breitem Repertoire von alter bis moderner Musik und gibt Liederabende in Japan, Oesterreich, Deutschland, Italien, Tschechien und in der Schweiz.
Asako Motojima unterrichtet seit 2000 Gesang an der Kunitachi-Musikhochschule (College of Music) in Tokio.
Das Ilios Quartett
konzertiert seit seiner Gründung 1997 regelmässig erfolgreich im In- und Ausland (Japantournée 2006). Die musikalische, international ausgewiesene Reputation des Tonhalle Orchesters Zürich garantiert den hohen Qualitätsstandard des Ensembles. Das vielseitige Repertoire mit Schwerpunkt Romantik reicht von der barocken Musik bis zur Moderne (u. a. Uraufführungen zeitgenössischer Musik).
ILIOS bedeutet in der neugriechischen Sprache SONNE und ist Symbol und ideeller Hintergrund der künstlerischen und menschlichen Zusammenarbeit der vier Musiker.
Andrzej Kilian, 1.Violine
geboren 1955 in Polen, studierte bei E. Uminska in Krakau und anschliessend bei Max Rostal in Bern. Von 1984 bis 1992 war er stellvertretender erster Konzertmeister im Sinfonieorchester der AML in Luzern. Dort trat er auch oft als Solist auf. Seit 1993 gehört er der Gruppe der ersten Violinen des Tonhalle-Orchesters Zürich an. Seit 2003 unterrichtet er zudem an der Musikhochschule Zürich.
Seiko Morishita, 2.Violine
wurde 1968 in Tomakomai (Japan) geboren und begann im Alter von vier Jahren Geige zu spielen. In den folgenden Jahren war sie Preisträgerin bei mehreren Wettbewerben in Japan. Nach dem Studium in Tokio studierte sie am Konservatorium Winterthur bei Prof. Nora Chastain und schloss mit Konzertreife- und Solistendiplom ab. Während des Studiums war Seiko Morishita stellvertretende Konzertmeisterin im Symphonischen Orchester Zürich, Zuzügerin im Tonhalle-Orchester Zürich und nahm 1997 infolge einer Einladung am PMF (Pasific Music Festival; Initiator L. Bernstein) teil.
Seit 1998 ist sie Mitglied des Tonhalle-Orchesters Zürich.
Richard Kessler, Viola
wurde 1967 in Kiel (Deutschland) geboren. Er studierte bei Matthias Maurer, Erwin Schiffer und Jürgen Kussmaul am Sweelinck Conservatorium in Amsterdam. Ausserdem besuchte er Meisterkurse bei Bruno Giuranna, Kim Kashkashian und Rainer Moog.
Nach seinem Examen 1993 spielte er zunächst in Braunschweig und Bremen als Solobratschist. Seit 1997 ist er Mitglied des Tonhalle-Orchesters Zürich
Anita Federli – Rutz, Violoncello
geboren 1966 in Buchs SG (Schweiz), begann im Alter von sechs Jahren mit Violinunterricht. Neun Jahre später wechselte sie zum Violoncello.
Nach der Matura studierte sie bei Prof. Claude Starck an der Musikhochschule Zürich, wo sie mit dem Lehr- und Orchesterdiplom sowie anschliessender Konzertreifeprüfung abschloss. Sie war mehrfache Preisträgerin an schweizerischen Jugendmusikwettbewerben. Es folgten weitere Studien bei Gerhard Mantel, Wolfgang Bogner und bei François Guye in Genf. Seit 1992 ist Anita Rutz festes Mitglied des Tonhalle-Orchesters Zürich.