Freitag, 14. August 2009, 20:16 Uhr
Ensemble Tritonus
‹Schweizer VolXmusik woher, wohin?› Wie klang die Schweiz vor dem Ländler? Nur knarrende Stalltüren und scheppernde Milchkessel?
Im Februar 2005 erhielt das Ensemble Tritonus den Förderpreis der Kulturstiftung des Kantons Appenzell Ausserrhoden für das CD-Projekt «ALPAN», das sie im Frühling 2006 realisierte: In Zusammenarbeit mit jungen Jazzmusikern entstand eine einzigartige Musik, die möglichst viele Formen der alten Schweizer Volksmusik, Lieder und Balladen mit Klängen, Kompositionen und Improvisationen der Gegenwart verbindet.
Tritonus präsentiert wilde Tänze, Zäuerli, Kuh- und Geissreihen sowie Löckler neben Balladen und Liebesliedern. Archaische Volksmusik mischt sich mit neuen Klängen. Eine farbige, abwechslungsreiche, intensive Musik.
Musiker:
Felicia Kraft: Gesang, Perkussion, Rebec
Urs Klauser: Sackpfeifen, Cister, Schwegel
Lea Zanola: Hackbrett, Trümpi, Perkussion
Daniel Som: Drehleier, Schalmei, Flöten
Andreas Cincera: Violone, Kontrabass
Andrea Brunner: Violine
Auf einer jahrelangen Suche nach dem Vorher erarbeitete Tritonus ein abwechslungsreiches Repertoire und bringt die eigenen, alten Wurzeln mit magischen Hirtenrufen, wilden Tänzen, Liedern und Texten wieder zum Blühen.
Die Geschichte von Tritonus geht bis in die Zeit vor 1980 zurück. Urs Klauser und Beat Wolf, beide Instrumentenbauer und Musikanten, verband das Interesse an alter Volksmusik unterschiedlichster Herkunft und das Bedürfnis, die Schweizer Volksmusik früherer Jahrhunderte gründlich zu erforschen. Auf ihren Instrumenten, die sie nach historischen Vorlagen rekonstruierten, liessen sie das gefundene melodische Material im ursprünglichen Klangbild neu aufleben.
Im Zentrum standen Instrumente wie die (Schweizer) Sackpfeife, Schalmei, Drehleier, Cister (Halszither) und Schwegel (Querpfeife). Instrumente also, die hierzulande verbreitet und beliebt waren, bevor sie durch veränderte Klangideale und im 19. Jh. durch das Aufkommen neuer Instrumente (z.B. Handharmonika und Klarinette) verdrängt wurden.
Die erste, in Zusammenarbeit mit Radio DRS I produzierte und preisgekrönte Tritonus-CD «Alte Volksmusik in der Schweiz» (1991) bildete einen wahren Meilenstein in der Erforschung alter Traditionen. Rund fünfzehn Jahre nach Erscheinen dieses Standardwerks betrat Tritonus in erweiterter Besetzung musikalisches Neuland. Es entstand ein Repertoire, das Tradition und Innovation, Herkunft und Zukunft unserer Volksmusik vereint.